13. Oktober 2009

"mitrocus, jetzt sage mir doch endlich wie es weiter geht. mit dir, mir, der magischen acht und der ganzen geschichte"

"mitrocus? hallo? wieso sagst du nichts?"

"mitrocus, mitrocus, m-i-t-r-o-c-u-s, so sag doch was, bitte, weißt du, ich würde schon gerne wissen, was ich schreiben soll. vorgestern hast du mir doch auch von den zeitlöchern und schleimpilzköchertubenschnaken erzählt. was ist denn los?

"..."

"mitrocus? muss ich dir jetzt den bauch pinseln? wieso bleibst du so still, stumm, reglos, so ganz ohne bewegung? hast du was? m-i-t-r-o-c-u-s!"
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"wieso soll ich wissen wie es weiter gehen soll. ich bleibe doch hier auf der magischen acht sitzen, ich könnte schon mal deine hilfe gebrauchen. aber nein, madame ist ja so bequem und überlässt alles mir, den ganzen großen schlamassel. mitrocus macht das schon, sag doch wie es weiter geht, mitrocus. mitrocus hier, mitrocus da. lass dir doch was einfallen. du bist doch immer diejenige, die sagt, sie hätte so wahnsinnig viele tolle ideen. also benutze dein köpfchen und führe mich weiter durch die geschichte. ich habe jedenfalls gerade keine lust."

"wieso soll ich jetzt an allem schuld sein, mitrocus. wie kommst du denn darauf?"

"wie ich darauf komme? liebe pips, du warst damals ein kleines mädchen, als du mich erfunden hast. du hast mich damals auf den locus gesetzt und dabei gelacht. seit dem sitzen wir hier beide und haben keine ahnung wie es weiter gehen soll. nach über zwanzig jahren solltest du dich mal auf den locus setzen, überlegen, grübeln, spekulieren. du bist dran meine liebe, du."

"..."

"jetzt lass mich in ruhe, ich muss die zeitfenster gießen, dafür brauche ich ruhe. danach lese ich das lexikon der groben vorwürfe und falschen begebenheiten. ich werde schon wieder von den dorfbewohnern ausgelacht, weil ich seit jahren staub ansetze und kaum eine gemeinheit in mir trage. überleg dir was. aber was gutes. so, und jetzt möchte ich nicht mehr gestört werden."

das papier blieb weiß, der stift unbenutzt, mein gehirn machte akrobatische trapezkunststücke, mitrocus war weg. aber ich bin mir sicher, er wird bald wieder kommen. dann sitzt er auf meiner linken schulter und flüstert in mein rechtes ohr. bis dahin werde ich die anderen dorfbewohner besuchen, lebkuchen essen, mir die füße wärmen und jeden tag ein bisschen lächeln.

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pip

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ich schreibe hier über mitrocus, meinen zauberer, der schon seit meiner kindheit in mir wohnt und endlich etwas erleben möchte